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Dachrinnen löten: Schritt-für-Schritt zu dichten Verbindungen

2025-04-17 15:30:00 / Gebäudetechnik

Feuchtigkeit und Bauschäden. Damit sie über Jahre hinweg zuverlässig funktionieren, müssen alle Elemente der Rinne dicht miteinander verbunden sein. Besonders bei Dachrinnen aus Zink oder Kupfer ist das Löten eine bewährte Methode, um eine stabile Verbindung zu schaffen.

In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Zink- und Kupferrinnen fachgerecht lötest, welche Werkzeuge du brauchst und worauf du bei Reparaturen an alten Rinnen achten solltest.

Warum lohnt sich das Löten von Dachrinnen?

Lötverbindungen sind besonders langlebig und widerstandsfähig. Sie halten auch starken Witterungseinflüssen stand und sorgen dafür, dass kein Wasser austreten kann. Im Gegensatz zu geklebten oder gesteckten Verbindungen sind gelötete Rinnen dauerhaft dicht. Vor allem bei hochwertigen Materialien wie Zink und Kupfer gilt das Löten als empfohlene Technik.

Wenn du eine Dachrinne neu anbringen oder undichte Stellen reparieren möchtest, ist das Löten eine verlässliche Methode, um eine saubere und dauerhafte Verbindung zu schaffen.

Zink oder Kupfer? Die richtige Vorbereitung zählt

Welche Dachrinne du lötest, bestimmt die Herangehensweise. In der folgenden Tabelle findest du die wichtigsten Unterschiede zwischen Zink- und Kupferrinnen beim Löten:

Material Besonderheiten beim Löten
Zink Weichlöten bei etwa 300 °C, Flussmittel erforderlich
Kupfer Hartlöten ab etwa 600 °C, meist ohne Flussmittel möglich

Beachte: Die Oberflächen der zu verbindenden Elemente müssen in jedem Fall metallisch blank und frei von Schmutz, Oxid und Fett sein. Zur Vorbereitung verwendest du am besten eine Drahtbürste oder ein Schleifvlies. Nur so erreichst du eine stabile und dauerhaft dichte Verbindung.

Dachrinne loeten
Reparatur Dachrinne

So gelingt das Löten Schritt für Schritt

Diese Werkzeuge brauchst du

Um beim Löten deiner Dachrinne ein sauberes Ergebnis zu erzielen, kommt es auf das richtige Werkzeug und hochwertiges Material an. Für eine Dachrinne Zink löten empfiehlt sich ein leistungsstarker Lötkolben mit mindestens 1500 Watt, der für die erforderlichen Temperaturen beim Weichlöten sorgt. Möchtest du eine Kupfer Dachrinne löten, benötigst du stattdessen einen Gasbrenner mit feiner Flamme, da hier hartgelötet wird.

Zum Verbinden verwendest du bei Zink ein Weichlot mit hohem Zinnanteil, bei Kupfer ein Hartlot mit etwa fünf Prozent Phosphor. Zink erfordert zusätzlich ein Flussmittel wie Lötwasser auf Salzsäurebasis.

Vor dem Löten musst du die Metallflächen gründlich mit Drahtbürste oder Schleifvlies reinigen. Für deine eigene Sicherheit sind hitzebeständige Handschuhe, Schutzbrille und eine stabile Leiter wichtig.

Vorbereitung der Rinnenstücke

Lege zu verbindende Elemente so zurecht, dass sie sich etwa ein bis zwei Zentimeter überlappen. Diese Überlappung sorgt für Stabilität und verhindert undichte Stellen. Reinige die Kontaktflächen gründlich und trage bei Zink das Flussmittel gleichmäßig auf.

Zink weichlöten

Heize den Lötkolben ausreichend vor, bis er eine Temperatur von etwa 300 Grad erreicht hat. Setze die Spitze an die Verbindungsstelle und erwärme das Metall. Sobald das Flussmittel reagiert, kannst du das Lot zuführen, wobei es gleichmäßig in die Fuge laufen und eine durchgehende Verbindung bilden sollte.

Wichtig ist, den Lötkolben gleichmäßig zu führen und das Lot kontrolliert zu dosieren. Nach dem Löten solltest du Reste des Flussmittels mit einem feuchten Tuch entfernen, da sie das Material langfristig angreifen können.

Kupfer hartlöten

Beim Hartlöten mit dem Gasbrenner arbeitest du mit höheren Temperaturen. Die Rinnenstücke müssen so stark erhitzt werden, dass das Lot schmilzt und durch Kapillarwirkung in die Fuge einzieht. Das erfordert etwas Übung, liefert aber eine extrem haltbare Verbindung. Auch hier gilt: Nach dem Löten abkühlen lassen und die Lötstelle auf Sauberkeit prüfen.

Lötstellen richtig prüfen und nachbearbeiten

Sobald die Lötverbindung abgekühlt ist, solltest du sie sorgfältig kontrollieren. Eine gute Lötstelle erkennst du daran, dass das Lot gleichmäßig verlaufen ist und keine sichtbaren Risse oder Poren zeigt. Auch kleine Spalten oder Lotreste, die lediglich auf dem Metall aufliegen, können später zu Undichtigkeiten führen.

Nimm dir also die Zeit, jede Verbindung zu begutachten. Falls du unsicher bist, kannst du mit einem feuchten Tuch oder Schwamm prüfen, ob Wasser durch die Fuge austritt. Noch besser ist ein gezielter Wassertest mit leichtem Druck, etwa mit einem Gartenschlauch. Entdeckst du eine undichte Stelle, lässt sich diese problemlos nachbessern. Erwärme die Naht erneut gleichmäßig und trage eine frische Schicht Lot auf. Wichtig ist dabei, - wenn nötig - das Flussmittel vorher noch einmal aufzutragen und überschüssiges Material zu entfernen.

So stellst du sicher, dass deine gelöteten Dachrinnen auch langfristig dicht und funktional bleiben.

Alte Regenrinnen löten

Wenn du eine alte Dachrinne löten willst, solltest du zuerst den Zustand des Materials beurteilen. Ist das Blech noch intakt, kannst du durch gezieltes Nachlöten Lecks beheben. Voraussetzung ist eine saubere Vorbereitung: Alte Lack- und Schmutzschichten müssen entfernt werden, ebenso alte Lötrückstände. Verwende bei Bedarf passende Sanierungsbleche oder Rinnenstücke, die du fachgerecht anlötest.

Bei alten Rinnen lohnt es sich, auf eine gute Belüftung zu achten und gegebenenfalls Schutzmasken zu tragen, da sich beim Erhitzen von Altmetallen gesundheitsschädliche Dämpfe bilden können. Egal ob du eine neue Regenrinne löten willst oder eine beschädigte reparierst – mit der richtigen Technik und etwas Geduld wird die Verbindung wieder dauerhaft dicht.

FAQ: Häufige Fragen zum Dachrinnen löten

Bei Kupfer ist das in bestimmten Fällen möglich, insbesondere wenn du ein phosphorhaltiges Hartlot verwendest. Dieses benötigt kein zusätzliches Flussmittel, da es sich selbst ausreichend mit dem Material verbindet. Bei Zink sieht das anders aus: Ohne Flussmittel gelingt die Verbindung kaum, da sich auf der Oberfläche sofort Oxidschichten bilden, die das Lot nicht annehmen. Deshalb ist die Verwendung von Lötwasser oder einem anderen geeigneten Flussmittel bei Zink zwingend erforderlich.

Der Hauptunterschied liegt in der Temperatur und der Festigkeit der Verbindung. Beim Weichlöten, wie es bei Zink üblich ist, wird das Lot bei rund 300 Grad verarbeitet. Die Verbindung ist ausreichend stabil für Regenrinnen, aber mechanisch nicht extrem belastbar. Beim Hartlöten, das bei Kupfer verwendet wird, schmilzt das Lot erst ab etwa 600 Grad. Dadurch entsteht eine besonders feste Verbindung, die auch größeren Belastungen standhält. Allerdings erfordert Hartlöten etwas mehr Erfahrung und ein anderes Werkzeug.

Zuerst solltest du die Materialstärke prüfen: Ist das Blech durchgerostet oder weist es größere Risse auf, lohnt sich das Löten meist nicht mehr. Sind jedoch nur einzelne Lötstellen undicht oder leicht beschädigt, kannst du diese oft erfolgreich nachlöten. Achte darauf, dass alle alten Schichten wie Lack, Rost und frühere Lötreste vollständig entfernt werden, bevor du mit der Arbeit beginnst.

Eine fachgerecht ausgeführte Lötnaht kann Jahrzehnte halten. Das setzt allerdings voraus, dass bei der Verbindung sauber gearbeitet wurde, das richtige Lot verwendet wurde und keine Feuchtigkeit in die Naht eindringt. Regelmäßige Sichtprüfungen helfen dabei, mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Im Vergleich zu geklebten Verbindungen ist das Löten deutlich langlebiger.

Stecksysteme oder spezielle Dichtkleber können eine schnelle Lösung sein, wenn das Löten nicht möglich ist – etwa wegen fehlender Ausrüstung oder aus Sicherheitsgründen. Diese Varianten sind einfacher in der Handhabung, aber oft weniger robust. Für temporäre Reparaturen können sie ausreichen, wer jedoch eine dauerhafte und belastbare Lösung sucht, sollte sich für das Löten entscheiden.

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